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Hl. Ambrosius, Bischof, Kirchenlehrer
(7. Dezember)

Das Predigten und Fürbittenbuch - www.kirchenweb.at

Lesung: Jes 30, 19-21. 23-26
Evangelium: Mt 9, 35 - 10, 1. 6-8

 

zu Beginn:

Eine Tugend, die immer mehr in Vergessenheit gerät, ist die "Tapferkeit". - Der heilige Ambrosius erklärt uns:

"Derjenige ... ist tapfer, der in jeglichem Leiden mutig und zuversichtlich ausharrt. Und mit gutem Recht wird auch das Tapferkeit genannt, wenn ein Mensch sich selbst überwindet, seinen Zorn im Zaum hält, durch keine Verlockung wankelmütig und umgestimmt noch durch Unglück verwirrt und verstört wird, der im Glück sich nicht überhebt und nicht durch den Wechsel der Lebensumstände wie ein Rohr im Wind schwankt.

Was ist folglich erhabener und edler, als den Geist zu üben und zu bilden, das Fleisch in Zucht zu halten und zum Dienen zu zwingen, dass es den Befehl des Geistes ausführt und seinen Ratschlägen gehorcht, und so, wenn Widerwärtigkeiten und Mühsale ertragen werden müssen, unverdrossen der Seele folgt und ihren Willen tut: Das ist die vornehmste Form und Wirkung von Tapferkeit." 

- "Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach." - In dieser Erfahrung sind wir eine "Schicksalsgemeinschaft", - wohl aber auch im Gebet:

Ich bekenne ...

Predigt/Homilie:

Sicher nicht so volkstümlich und bekannt wie der heilige Nikolaus, an den wir uns gestern erinnert haben, ist der heilige Bischof und Kirchenlehrer Ambrosius.

Ambrosius von Mailand lebte im 4. Jahrhundert, er war der Lehrer des heilige Augustinus, und er hat wesentlich zu dessen Bekehrung beigetragen. 

Augustinus war fasziniert von dieser großen Persönlichkeit. In seinen Bekenntnissen schreibt er über seinen Lehrer, und er gibt auch folgendes Gebet wieder, das vom heiligen Ambrosius stammt:

"Du Gott und Schöpfer alles Seins,
Du führst die Himmel ihre Bahn,
Du kleidest uns den Tag in Licht,
Du schenkst die Nacht so ruhesam,

Dass stille Rast den müden Leib
Erquicke für die neue Müh,
Das Herz veratme von der Last
Und lasse von der Traurigkeit." 

Ambrosius lehrte Theologie, war Bischof und ein großer Prediger, verfasste unzählige Schriften, und unermüdlich "setzte er sich für die Rechte und die Lehre der Kirche ein." 

Er gilt als "Kirchenlehrer", und wir finden auch heute noch im Katechismus der Katholischen Kirche Worte, die von Ambrosius stammen.

Sehr gefällt mir ein bildliches Denken, wie zum Beispiel der Vergleich, der auf Ambrosius zurückgeht:

"Wie Eva aus der Seite des schlafenden Adam geformt wurde, so ist die Kirche aus dem durchbohrten Herzen des am Kreuz gestorbenen Christus geboren ." 

Zur "Verwandlung des Brotes und des Weines in den Leib und das Blut Christi" gibt Ambrosius - in Erinnerung an Gottes Schöpfungsakt - das folgende auch uns zu bedenken:

"Hier liegt etwas vor, was nicht die Natur gebildet, sondern die Segnung konsekriert hat, und die Wirksamkeit der Segnung geht über die Natur hinaus, indem sogar die Natur selbst kraft der Segnung verwandelt wird ... Das Wort Christi, das das noch nicht Seiende aus dem Nichts zu schaffen vermochte, soll Seiendes nicht in etwas verwandeln können, was vorher nicht war? Nichts Geringeres ist es, neue Dinge zu erschaffen, als Naturen zu verwandeln" .

Sie sehen, Ambrosius war ein großer Denker, ein gelehrter Mann, und sein Denken war durchdrungen und geprägt - ganz und gar - vom Glauben an Jesus Christus.

Vollzieht sich in der Messe ein wunderbarer Tausch, eine Wandlung des Brotes in den Leib des Herrn, und werden auch wir in der Kommunion eins mit Jesus Christus, so soll auch an uns eine Wandlung geschehen. - 

Dazu ein Gebet des heiligen Ambrosius:

"O Herr, nimm dieses Herz von Stein
und gib mir ein menschliches Herz:
ein Herz, dich zu lieben und zu verehren,
ein Herz, in dir mich zu freuen,
dich nachzuahmen
und dir zu gefallen 
um Christi willen!" 

Amen.

nach der Kommunion:

I.

Beten wir mit Worten, die dem heiligen Ambrosius zugeschrieben werden: 

"Du starker Gott, der diese Welt
im Innersten zusammenhält,
du Angelpunkt, der unbewegt
den Wandel aller Zeiten trägt.

Geht unser Erdentag zu End´,
schenk Leben, das kein Ende kennt:
führ uns, dank Jesu Todesleid,
ins Licht der ewigen Herrlichkeit.

Vollenden wir den Lebenslauf,
nimm uns in deine Liebe auf,
dass unser Herz dich ewig preist,
Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist. Amen" 

oder (bei einer Messe in der Früh):

II.

Beten wir mit Worten, die dem heiligen Ambrosius zugeschrieben werden: 

"O Gott, du lenkst mit starker Hand
den wechselvollen Lauf der Welt,
machst, dass den Morgen mildes Licht,
den Mittag voller Glanz erhellt.

Lösch aus die Glut der Leidenschaft
und tilge allen Hass und Streit;
erhalte Geist und Leib gesund,
schenk Frieden uns und Einigkeit.

Du Gott des Lichts, auf dessen Reich
der helle Schein der Sonne weist,
dich loben wir aus Herzensgrund,
Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist. Amen." 

oder (bei einer Abendmesse):

III.

Beten wir mit Worten des heiligen Ambrosius: 

"O Gott, dein Wille schuf die Welt
und ordnet der Gestirne Bahn,
umgibt den Tag mit hellem Licht,
gewährt zur Ruhe uns die Nacht.

Als Dank für den vollbrachten Tag,
den deine Güte uns geschenkt,
nimm an des Wortes heiligen Dienst,
den Lobgesang zu deinem Ruhm.

Dir schließt sich unsre Seele auf,
voll Freude preist dich unser Mund,
in Ehrfurcht dient dir unser Geist,
in Liebe sucht dich unser Herz.

Wenn uns die Sonne untergeht
und Finsternis den Tag beschließt,
kennt unser Glaube keine Nacht:
im Dunkel strahlt sein Licht uns auf.

Den Sohn und Vater bitten wir
und auch den Geist, der beide eint:
du starker Gott, Dreifaltigkeit,
behüte, die auf dich vertrauen. Amen."

 

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