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Hl. Leopold
(15. November)

Das Predigten und Fürbittenbuch - www.kirchenweb.at

1. Lesung: Spr 3, 13-20
2. Lesung: Röm 8, 26-30
Evangelium: Lk 19, 12-26

 

Predigt/Homilie:

Der heilige Leopold ist der Landespatron von Wien und Niederösterreich, er ist bei den Schulkindern und Lehrern besonders beliebt, sein Todestag ist zu seinem Gedenken und zu unserer Freude ein schulfreier Tag.

Der heilige Leopold, Leopold III., war Markgraf von Österreich, und er hat viel für unsere Heimat getan. Im Jahre 1125 verzichtete er auf die deutsche Kaiserkrone. "Er wollte seine Ruh' haben" - nicht nur für sich persönlich; er verzichtete auf Macht, um den Frieden zu sichern. Er wollte die Heimat aus den Streitigkeiten der deutschen Lande heraushalten, die Bevölkerung Österreichs vor den Unruhen und Kriegen der europäischen Länder bewahren. Friedenspolitik stand an erster Stelle, Geltungsdrang und Machtstreben waren für den heiligen Leopold eben nicht das Ausschlaggebende.

Eine liebenswerte Legende berichtet, wie es zur Gründung von Klosterneuburg gekommen ist:

"Der hl. Leopold war auf der Jagd auf dem Kahlenberg, der heute Leopoldsberg heißt. Nicht nur seine Freunde waren bei ihm, diesmal hatte er auch seine Gattin mit auf die Jagd genommen. Er wollte auch ihr einmal die Pracht dieser Berge, das zahlreiche Wild, die Rehe und Hirsche, vor allem aber auch die herrliche Aussicht zeigen, die man von dort über die Donau-Auen und die nahe gelegene Stadt nur bestaunen konnte.

Da kam ein Windstoß und ergriff den kostbaren Schleier der adeligen Frau. Das feine Gewebe erhob sich in die Lüfte, wurde vom Wind weit fort getragen und verschwand irgendwo unten in den Auen. Leopold gelobte: 'Sucht den kostbaren Schleier! Dort wo ihr ihn findet, werde ich eine Kirche erbauen!' 

So machten sich alle auf die Suche und tatsächlich, der Schleier wurde gefunden.

Leopold löste das Versprechen ein, und heute steht dort das Chorherrenstift Klosterneuburg. In der Krypta ruhen die Gebeine des hl. Leopold und seiner Frau Agnes. Auch der Schleier ist im Stift noch erhalten." 

Leopold gründete aber nicht nur das Stift Klosterneuburg, er stiftete auch die Abtei Heiligenkreuz und das inzwischen aufgelassene Kloster Kleinmariazell. Er "förderte das kirchliche Leben nach Kräften" und kann jedem Laien, der sich in der Kirche engagiert, sicher auch heute wirklich ein Vorbild sein.

Dass Leopold eine Kirche in der Hand hält, das ist sehr ausdrucksstark ein Sinnbild für jeden Christen: In unserer Hand liegt das Schicksal der Kirche. - Bei der Kommunion legt sich der Heiland selbst in unsere Hand, 
er liefert sich dem Menschen aus, mit dem Sinn, uns Nahrung zu sein. So ist jedem Christen das Schicksal der Kirche mit in die Hand gegeben. - Wie Christen in der heutigen Zeit den Glauben praktizieren, Christus in sich aufnehmen, und er durch sie Gestalt annimmt, so präsent ist die Kirche in der heutigen Zeit, so sehr prägt sie auch das öffentliche Leben.

Was den heiligen Leopold auch für uns so lebensnahe macht, ist, dass er nicht ein Mönch, Papst oder Priester war, er war Familienvater. Man kann sich das in der heutigen Zeit gar nicht vorstellen, dass er sogar 18 Kinder
hatte, und zwei von den Söhnen sind Priester und dann auch Bischof geworden: Otto von Freising und Konrad von Salzburg.

Jedenfalls lebte der heilige Leopold das Ideal einer christlichen Familie, und das zeigt doch, dass man in der Kirche nicht nur als Jungfrau oder als zölibatär Lebender Heiligkeit erlangen kann. Heilige Mütter und Väter werden heute - vielleicht mehr denn je - wieder als gutes Beispiel und als Ideal für ein geglücktes Menschsein gebraucht.

Wenn das Schicksal unserer Heimat in der heutigen Zeit wieder sehr wohl eingebunden ist in das europäische Umfeld durch den EU-Beitritt, vieles 
in Umstellung ist, die Währungsunion, die Neutralität, vieles in Schwebe und Diskussion, so könnten wir als Christen mehr hoffen und vertrauen, dass eine gute Zukunft auch vom Himmel her für uns bereitet wird.

Mag für den heiligen Leopold ein Wort des heiligen Dominikus gelten, der sterbend zu seinen Brüdern gesagt hat: "Weint nicht, nach meinem Tod werde ich euch mehr nützen und euch wirksamer unterstützen als während meines Lebens" .

Im Vertrauen auf die Fürsprache des heiligen Leopold, wollen wir - nach dem Glaubensbekenntnis - unsere Fürbitten an Gott richten, zuvor aber ein wenig in Stille verweilen.

Fürbitten:

1. Schenke der Kirche viele solche Menschen, wie es der heilige Leopold war in der Sorge um seine Kirche.

2. Vergilt allen Wohltätern die guten Werke, die sie zur Erhaltung unseres Gotteshauses beigetragen haben.

3. Hilf den Regierenden, in der Politik richtige Entscheidungen zu treffen.

4. Stehe den Kranken bei, dass sie bald wieder gesund in unserer Mitte sind.

5. Stärke unseren Glauben an die Auferstehung, dass wir das Ziel vor uns sehen, mit unseren Verstorbenen wieder vereint zu sein.

 

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