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Mariä Namen
(12. September)

Das Predigten und Fürbittenbuch - www.kirchenweb.at

Lesung: Jes 61, 9-11 
Evangelium: Lk 1, 26-38

 

Am 12. September 1683 wurde Wien von den Türken befreit und das heutige Fest erinnert an dieses historische Ereignis. Wir verdanken es dem Papst Innocenz XI. und Papst Pius X., dass wir nicht nur den Geburtstag von Maria feiern, sondern auch ihren Namenstag, und dies eben an diesem denkwürdigen Tag, dem 12. September, an dem der Frieden und der christliche Glaube für unsere Heimat gesichert wurden. Erinnern sollen wir uns nicht nur an ein historisches Ereignis, sondern vielmehr an die Erfahrung, die damals gemacht wurde, und die zeitlos gültig ist, dass die Anrufung Mariens geholfen hat und auch heute nicht umsonst ist.

Wenn ich den Namen eines Menschen kenne, dann kann ich ihn ansprechen, und ich weiß, von wem die Rede ist, er ist mir bekannt, ich kann mich an ihn wenden, ihn anrufen, ihm schreiben, es ist möglich, mit ihm vertraut zu werden.

So ist es auch mit Gott und den Heiligen, dass wir nicht irgendetwas verehren, sondern durch Kenntnis der Namen eine persönliche, ja personale Beziehung zum Göttlichen und zu den Heiligen haben, was ja Wesen unseres Glaubens ist, dass wir Freunde Gottes sind, Brüder und Schwestern von Jesus. 

Und diese Freundschaft ist nicht einseitig: Gott hat uns seinen Namen genannt schon im Alten Testament: Jahwe, ich bin, der ich bin, der da ist, für dich da ist; und im Neuen Testament durch Jesus, der uns über den Namen hinaus gelehrt hat, zu Gott "Vater" zu sagen. - Gott aber kennt auch unseren Namen, wie es beim Propheten Jesaja heißt: "Ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du gehörst mir." - Dieses Geheimnis ist auch so wunderschön im Psalm 139 ausgedrückt, dass der Herr uns kennt, weil er uns ja geschaffen und gebildet hat im Schoß unserer Mutter. 

Gott kennt unseren Namen, - und wir kennen den Namen des Herrn!

Was alles können wir erreichen, wenn wir uns heiligen "Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes" , wie sehr können wir uns der Gegenwart des Auferstandenen bewusst werden, wenn wir in seinem Namen versammelt sind! 

Für Maria gilt es in besonderer Weise, dass sie von Gott angesprochen wurde, bei ihrem Namen genannt, die Mutter Jesu zu werden. Sie hat auch Gott geantwortet und dem Sohn Gottes einen Namen gegeben: Jesus - Gott ist Heil, Gott ist Rettung. 

Wie viel Heil ist davon ausgegangen, dass die Menschen sich an Jesus gewendet, nach ihm gerufen haben! - Dreimal steht es in der Heiligen Schrift: "Jeder, der den Namen des Herrn anruft, wird gerettet." Und auch wir bekennen im Gebet: "Unsere Hilfe ist im Namen des Herrn, der Himmel und Erde erschaffen hat." - 

Jesus hat vom Kreuz seine Mutter auch uns zur Mutter gegeben, und es gehört zum Urtümlichsten eines Kindes, nach der Mutter zu rufen.

In diesem Urvertrauen, in der geschichtlichen Erfahrung unserer Vorfahren und in dem, was auch wir der Gottesmutter alles verdanken, verstehen wir den Sinn des Festes "Maria Namen". Wir wissen uns geborgen unter dem Schutz der Gottesmutter.

Ich schließe mit Worten des heiligen Bernhard von Clairvaux, sicher sehr treffend zu dem Fest, das wir heute feiern: 

"Wenn die Stürme der Versuchung dich bedrängen, wenn geistige Verwirrung dich bedrückt, rufe Maria! Wenn dein Gemüt von Rachsucht, von Habgier, von unerlaubtem sinnlichen Begehren erschüttert wird, schaue auf Maria! Wenn dich die Unzahl deiner Fehler erschreckt, wenn du durch das Bewusstsein deiner Armseligkeit bedrängt wirst, wenn du vor Angst vor dem Gericht bebst, denke an Maria!" 

Amen.

 

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