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Hl. Augustinus, Bischof, Kirchenlehrer
(28. August)

Das Predigten und Fürbittenbuch - www.kirchenweb.at

Lesung: 1 Joh 4, 7-16
Evangelium: Mt 23, 8-12

 

zur Besinnung am Beginn der Messe:

Ich habe für diesen Gottesdienst einiges, den heiligen Augustinus betreffend, vorbereitet, und gleich zu Beginn möchte ich zur Besinnung und als Schuldbekenntnis ein Gebet des Heiligen sprechen:

"Wer gibt mir, dass ich Ruhe finde in dir? Wer gibt mir, dass du kommest in mein Herz und es trunken machest, dass ich vergesse meine Sünden und dich umfange, du mein einziges Gut?

Was bist du mir? Erbarme dich, damit ich´s sagen kann! Und ich, was bin ich dir, dass du geliebt sein willst von mir, und, tät ich´s nicht, mir zürntest und drohtest ohne Maß? Ist nicht schon des Elends genug, dich nicht zu lieben? Ach, ich Armer! Sag mir um deiner Barmherzigkeit willen, Herr, mein Gott, was du mir bist!

'Sprich zu meiner Seele: ich bin dein Heil.' Sprich so, dass ich höre! Sieh, die Ohren meines Herzens sind vor dir, Herr, öffne sie und 'sprich zu meiner Seele: ich bin dein Heil'. Nachlaufen will ich hinter diesem Worte und dich fassen. Verbirg dein Angesicht nicht vor mir; sterben will ich: nicht zu sterben, dein Angesicht zu schauen!

Eng ist das Haus meiner Seele, in das du kommen magst zu ihr: erweitere es! Baufällig ist es: erneuere es! Es bietet ein Ärgernis deinen Augen, ich weiß und bekenne es. Aber wer wird es reinigen? Zu wem andern soll ich rufen als zu dir: 'Von meinen verborgenen Sünden reinige mich, Herr, und vor fremden Sünden behüte deinen Knecht! Ich glaube, und darum rede ich.' Herr, du weißt es. 'Hab ich dir nicht meine Sünden bekannt wider mich selbst, mein Gott, und du hast mir vergeben die Bosheit meines Herzens?' Ich rechte nicht über das Urteil mit dir, der du die Wahrheit bist; und ich will mich nicht selbst betrügen, dass nicht 'meine Sünde sich zum eigenen Schaden lüge'. Darum rechte ich nicht mit dir über das Urteil, denn 'wenn du acht haben wolltest auf die Missetaten, Herr, Herr, wer könnte dann bestehen?" 

Predigt/Homilie:

Schon gestern - am Gedenktag seiner Mutter, der heiligen Monika - haben wir ein wenig von Augustinus gehört. In seinen Bekenntnissen gibt er zu, vor seiner Bekehrung ein sehr ausschweifendes Leben geführt zu haben.

Es bewahrheitet sich an ihm ein Wort der heiligen Schrift: "Ich will nicht den Tod des Sünders, ich will, dass er umkehrt und lebt." - Es fällt mir auch ein anders Schriftwort ein: 

"Das Schwache in der Welt hat Gott erwählt,
um das Starke zu Schanden zu machen.
Und das Niedrige in der Welt und das Verachtete hat Gott erwählt;
... damit kein Mensch sich rühmen kann vor Gott." 

Der heilige Augustinus hat eine Unmenge von theologischen Schriften verfasst. Dabei war er ein tiefgläubiger und immer auch betender Mensch. Hat er auch viel über Gott geschrieben, so blieb er doch immer auch ein Gott Suchender: "Verstündest du ihn, es wäre nicht Gott" - Dieser Satz des heiligen Augustinus hat bis heute nichts an Wahrheit verloren.

Der "Katechismus der Katholischen Kirche" enthält auch einige Texte des heiligen Augustinus, ist er doch "Kirchenlehrer" bis in die heutige Zeit.

Der Abschnitt "Das Verlangen nach Gott" wird abgeschlossen mit einem Gebet des Heiligen:

"Groß bist du, Herr, und überaus lobwürdig; groß ist deine Stärke und unermesslich deine Weisheit. Und loben will dich der Mensch, der selbst ein Teilchen deiner Schöpfung ist, der Mensch, der seine Sterblichkeit mit sich herumträgt und in ihr das Zeugnis seiner Sündhaftigkeit und das Zeugnis, dass du den Stolzen widerstehst. Und dennoch will er dich loben, 
der Mensch, der selbst ein Teilchen deiner Schöpfung ist. Du treibst uns an, so dass wir mit Freuden dich loben, denn du hast uns auf dich hin geschaffen, und ruhelos ist unser Herz, bis es ruhet in dir" .

Ich möchte auch nach der Kommunion noch einladen zu einem Gebet des heiligen Augustinus, nun aber soll an das Gebet des Lobes und der Sehnsucht nach Gott unser Bittgebet anschließen:

(Fürbitten)

nach der Kommunion:

I.

Noch ein Gebet des heiligen Augustinus aus den "Bekenntnissen":

"Wie hast Du uns geliebt, guter Vater, 'der Du Deines eingeborenen Sohnes nicht geschont, sondern ihn für uns Gottlose hingegeben hast'! Wie hast Du uns geliebt, um derentwillen 'jener, dem es nicht für Raub galt, Dir gleich zu sein, unterwürfig war bis zum Tod am Kreuz'; er, dieser einzige 'Freie unter den Todverhafteten', der es 'in der Macht hatte, sein Leben hinzugeben, und gleich so in der Macht, es wieder an sich zu nehmen'; er, in Deinen Augen für uns der Sieger und das Opfer, und deshalb Sieger, weil Opfer, in Deinen Augen für uns der Priester und die Opfergabe, und deshalb Priester, weil Opfergabe; er, der bei Dir uns aus der Knechtschaft versetzt hat in die Sohnschaft, da er, Dein Sohn, unser Knecht ward. Rechtens baue ich auf ihn meine starke Hoffnung, dass Du 'all mein Krankes heilen' wirst durch ihn, der 'zu Deiner Rechten sitzt und Fürsprache einlegt für uns'; anders müsste ich verzweifeln. Denn viel und groß ist dies mein Krankes, ja viel und groß; aber größer ist Deine Macht, es zu heilen." 

(Lied: GL 470 (Nr. 472) "O Jesu, all mein Leben bist du"
oder GL 534f (Nr. 558) "Ich will dich lieben")

oder:

II.

Ein Gebet des heiligen Augustinus, das wir gemeinsam aus dem 
Gotteslob beten können (GL Nummer 4, das 6. Gebet - Seite 26):

"Atme in mir, du Heiliger Geist, dass ich Heiliges denke.
Treibe mich, du Heiliger Geist, dass ich Heiliges tue.
Locke mich, du Heiliger Geist, dass ich Heiliges liebe.
Stärke mich, du Heiliger Geist, dass ich Heiliges hüte.
Hüte mich, du Heiliger Geist, dass ich Heiliges nimmer verliere." 

Amen.

(Lied: GL 308 (Nr. 245/ 1.2. und 4. Strophe) "Komm, Schöpfer Geist, kehr bei uns ein")

oder:

III.

Ein Gebet des heiligen Augustinus:

"Ich liebe dich, Herr; ich zweifle nicht daran, ich liebe dich mit vollem, hellem Wissen. ... Was aber liebe ich, da ich dich liebe? Nicht Körperschönheit und nicht Glanz der Welt, nicht strahlend helles Licht des Tages, was dem Auge so lieb ist; nicht süße Melodien formenreicher Lieder, nicht Wohlgeruch der Blumen, Salben und Spezereien; nicht Manna und nicht Honig; nicht Leibesanmut, die zu umarmen unser Fleisch sich sehnt. - Das alles ist nicht, was ich liebe, wenn ich dich liebe, meinen Gott. - Und doch liebe ich dich, als wärest du Licht und Wohlgeruch und Melodie und Speise und Umarmung meines inneren Menschen! Dort drinnen in meiner Seele strahlt ein Licht, das keine Welt fasst, dort klingen Melodien, die keine Zeit verschlingt, dort duften Wohlgerüche, die kein Wind verweht, dort schmecken Speisen, deren keine Sattheit satt wird, dort lacht ein Glück vereinter Liebe, dem ein Überdruss nicht folgt. Das ist es, was ich liebe, liebe ich dich, meinen Gott." 

Amen.

(Lied: GL 534f (Nr. 558) "Ich will dich lieben")

oder:

IV.

Ein Gebet des heiligen Augustinus aus den "Bekenntnissen":

"Du mein Gott, ich preise Dich und gedenke Deiner mit Danksagung, und ich rühme und bekenne Deine Erbarmung über mich. 'Alle meine Gebeine' sollen überfließen von Liebe zu Dir, und sie sollen laut verkünden: 'Herr, wer ist Dir gleich? Du hast meine Fesseln zerbrochen, Dir will ich das Opfer des Lobes bringen.' Auf welche Weise Du meine Fesseln zerbrochen hast, das will ich erzählen, und alle, die Dich anbeten, sollen, wenn sie dies hören, bekennen: 'Gepriesen sei der Herr im Himmel und auf der Erde, groß und wunderbar ist sein Name!'

Deine Worte sind in das Innerste meines Herzens gefallen und dort fest verwurzelt, und überall und von allen Seiten war ich von Dir umgeben. Dessen war ich mir gewiss: Du bist das ewige Leben, obwohl ich dies nur 'im Rätsel' und gleichsam 'wie im Spiegel' erkannt hatte, war dennoch jeglicher Zweifel an einer unvergänglichen, unzerstörbaren Wesenheit, dem Urgrund aller Wesen, gänzlich von mir genommen." 

(Lied: GL 534f (Nr. 558) "Ich will dich lieben")

 

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