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Hl. Johannes Eudes, Priester, Ordensgründer
(19. August)

Das Predigten und Fürbittenbuch - www.kirchenweb.at

Lesung: Eph 3, 14-19
Evangelium: Mt 11, 25-30

 

Predigt/Homilie:

Der heilige Johannes Eudes lebte im 17. Jahrhundert in Frankreich. Er war ein demütiger und einfacher Priester, ein besonders bemühter - und auch erfolgreicher - Seelsorger. 

Die katholische Kirche in Frankreich steht heute nicht so gut da, und es gibt auch viele Priester, die nicht erfolgreich wirken und nicht heilig sind. - Eine Besinnung und die Erinnerung an Johannes Eudes will uns aber nicht entmutigen, im Gegenteil: ein Ansporn sein, der heutigen Zeit entsprechend, unsere je eigene Berufung für das Gottesreich anzunehmen.

Unsere Berufung ist wesentlich verbunden mit der Liebe zu Jesus Christus. Wir erkennen Ziel und Sinn des Lebens in dem Ersehnen der himmlischen Herrlichkeit, die das Übermaß von Liebe bedeutet: Gott. 

So ist es auch zu verstehen, dass sich Johannes Eudes sehr eingesetzt hat für die "Herz-Jesu und Herz-Mariä-Verehrung" . -

Aus den Werken des Johannes Eudes hat mich dieser Gedanke besonders angesprochen, weil er auch für die heutige Zeit nicht unaktuell ist:

"Die geringsten Schwierigkeiten schlagen uns nieder, die kleinsten Schmerzen entmutigen uns, die schwächste Versuchung überwältigt uns, Mücken werden zu Elefanten; wir sind traurig, wo wir uns freuen sollten, wir zittern, wo gar kein Grund zur Angst gegeben ist! Wir wollen uns sehr wohl der Vorteile der heiligen Religion erfreuen, aber wir wollen nicht die Kreuze! Wollt ihr, dass man ein neues Evangelium für euch schafft? Oder wünscht ihr, dass Gott einen andern Messias für euch sendet, einen Messias aus Zucker und Rosen?" ... -

Immer wieder hört man das Schlagwort: "Gott nimmt mich an, so wie ich bin." ... - Dieser wertvolle Gedanke ist aber sicher nicht eine Entschuldigung dafür, so zu bleiben, wie man ist: Gott will die Umkehr, die Besserung. -

Ähnlich gilt es, umgekehrt zu denken: Auch wir müssen Gott so annehmen, wie er ist, dem entsprechen, was er will. - Und auch von Gott her wird sich etwas ändern: Dornen werden zu Rosen, Leid wird zum Zeichen der Liebe, das sterbende Weizenkorn bringt reiche Frucht. -

Die innige Gemeinschaft mit Jesus Christus können wir in besonderer Weise von Maria lernen. - Über sie schreibt der Heilige:

"Maria ist nichts, hat nichts und kann nichts aus sich selbst, Jesus, ihr Sohn, ist ganz in ihr, er ist ihr Sein, ihr Leben, ihre Heiligkeit, ihre Glorie, ihre Macht und Größe" .

Amen.

nach der Kommunion:

I.

Hören wir Gedanken des heiligen Johannes Eudes, eine schöne Betrachtung, wohl passend nach dem Empfang der heiligen Kommunion:

Jesus, der Herr, "will ... in dir sein, in dir leben und herrschen, wie das Haupt in seinen Gliedern lebt und herrscht. Er will, dass alles, was in ihm ist, in dir lebt und herrscht: sein Geist in deinem Geist, sein Herz in deinem Herzen, alle Fähigkeiten seiner Seele in den Fähigkeiten deiner Seele, damit sich an dir das Wort erfüllt: 'Verherrlicht Gott und tragt ihn in eurem Leib, damit das Leben Jesu an euch sichtbar wird.' ...

Alles, was in dir ist, soll in ihn eingefügt werden; du sollst dein Leben von ihm entgegennehmen und von ihm regieren lassen. Wahres Leben findest du nur in ihm, der für alle der Quell wahren Lebens ist .... Das sei dein einziger Grundsatz für alles, was du empfindest, für alles, was du tust, und für die Kräfte deiner Seele. Von ihm und für ihn sollst du leben und das Wort erfüllen: 'Keiner von uns lebt sich selber, und keiner stirbt sich selber: leben wir, so leben wir dem Herrn, sterben wir, so sterben wir dem Herrn. Ob wir leben oder ob wir sterben, wir gehören dem Herrn. ...' 

Sei eins mit Jesus wie die Glieder mit dem Haupt. Darum musst du einen Geist mit ihm haben, eine Seele, ein Leben, einen Willen, eine Absicht, ein Herz. Er muss dein Geist sein, dein Herz, deine Liebe, dein Leben und alles, was dein ist." ...

(Lied: GL 470 (Nr. 472) "O Jesu, all mein Leben bist du")

oder:

II.

Als großer Herz-Jesu-Verehrer formulierte der heilige Johannes Eudes dieses Gebet:

"Ave (sei gegrüßt), Du heiligstes Herz!
Ave, Du sanftmütigstes Herz! 
Ave, Du demütigstes Herz!
Ave, Du reinstes Herz!
Ave, Du ganz hingegebenes Herz!
Ave, Du weisestes Herz!
Ave, Du geduldigstes Herz!
Ave, Du gehorsamstes Herz!
Ave, Du wachsamstes Herz!
Ave, Du treuestes Herz!
Ave, Du seligstes Herz!
Ave, Du barmherzigstes Herz!
Ave, Du liebendstes Herz Jesu und Mariä!

Dich beten wir an,
Dich loben wir,
Dich verherrlichen wir,
Dir sagen wir Dank,
Dich lieben wir,
aus unserem ganzen Herzen,
aus unserer ganzen Seele,
aus allen unseren Kräften!

Dir sei unser Herz dargeboten,
geschenkt,
geweiht,
hingeopfert.

Nimm es an und besitze es ganz,
und reinige es,
und erleuchte es,
und heilige es,
auf dass Du in unserem Herzen lebest und herrschest,
jetzt schon und immer
und in alle Ewigkeit. Amen." 

(Lied: GL 928f (Nr. 837) "Herz Jesu, Gottes Opferbrand" oder GL 1025 (Nr. 026) "Jesu Herz, dich preist mein Glaube" oder GL 534f (Nr. 558) "Ich will dich lieben")

 

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