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Hl. Georg, Märtyrer I
(23. April)

Das Predigten und Fürbittenbuch - www.kirchenweb.at

Lesung: Jak 1, 2-4. 12 
Evangelium: Lk 9, 23-26 

 

zur Einführung:

Das Leben eines jeden Heiligen verweist uns auf den, der eigentlich heilig ist: Jesus Christus. - Gott macht alles heil, er schenkt uns Anteil am ewigen Leben. - An den Heiligen ist das Heil Gottes in besonderer Weise sichtbar geworden, sie haben in ihrem Leben von der Liebe Gottes gekündet.

Dies alles trifft auf den Heiligen zu, dessen Fest wir heute feiern.

Die Legende um den heiligen Georg berichtet von seiner hilfreichen Tat: Mutig hat er Leben gerettet, Menschen befreit, ihnen die Angst genommen. Er hat sich zum Glauben bekannt und mutig aus der Kraft Gottes gelebt. Sein Zeugnis wurde zum Zeugnis eines Märtyrers. Er hat die Qualen des Martyriums durchlitten, um so auch Anteil zu erhalten am Ostersieg des Herrn.

Die siegreiche Gestalt des heiligen Georg verweist uns auf den, der in Wahrheit Sieger ist über den Tod: Jesus Christus hat den Tod bezwungen.
"Der Tod ist tot, das Leben lebt!" 

In der Offenbarung des Johannes lesen wir: "Er wurde gestürzt, der große Drache, die alte Schlange, die Teufel oder Satan heißt und die ganze Welt verführt" .

Noch immer gibt es in der Welt das Böse, ist der Kampf zwischen Gut und Böse in beklemmender Weise eine Wirklichkeit. Demgegenüber aber ruft uns das Wort der Heiligen Schrift zu Buße und Umkehr: Wir sollen in einer neuen Wirklichkeit leben, Anteil haben am Leben des Auferstandenen. Als Kirche gehören wir zum Herrn. 

Das wollen wir lobend und dankend bedenken und bekennen, wenn wir gemeinsam Gottesdienst feiern, und der Chor das Kyrie singt.

Predigt/Homilie:

Sie bekommen heute zum Kirtag (Kirmes) ein kleines Geschenk: Eine "Georgsikone", kein Original, aber eine schöne Ansichtskarte.

Ikonen sind sehr ansprechende Bilder, in der Ostkirche werden sie in besonderer Weise geschätzt. - Nicht als Kunstwerk, Christen anerkennen den sakralen Wert, die Heiligkeit des Bildes.

Über den Sinn und Wert einer Ikone möchte ich heute sprechen, letztlich mit dem Anliegen, am Fest unserer Pfarrgemeinde zu verdeutlichen, dass wir selbst als Gemeinde immer mehr zu einer Ikone des unsichtbaren Gottes werden müssen.

Jeder Mensch, der Abbild Gottes ist, ist durch das Sakrament der Taufe und die Gabe des Heiligen Geistes zu einer "Ikone Gottes" geworden. - Das Wort von Jesus "Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan" , verpflichtet uns, in jedem Menschen eine besondere Würde zu sehen. Jeder Mensch ist mehr als bloß ein Säugetier, er ist schon durch die Menschwerdung Gottes "vergöttlicht" ; er hat eine besondere Würde nicht nur aus sich selbst, die eigentliche Würde kommt von Gott her; besteht in der Gottesbeziehung des Menschen.

Die Kommunion - die Gemeinschaft mit Christus - und die Gabe des Heiligen Geistes spielen dabei eine ganz besondere Rolle:

Jesus sagt: "Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der bleibt in mir, und ich bleibe in ihm." Und die Gabe des Heiligen Geistes betreffend sagt Jesus: "Ich bin in meinem Vater, ihr seid in mir, und ich bin in euch." 

Wenn nun schon jeder Mensch - und in besonderer Weise der 
Christusverbundene - als "Ikone Gottes" vorgestellt wird, so gilt dies in 
besonderer Weise - und noch viel mehr - für die Heiligen. 

Der heilige Georg ist eine Ikone dessen, der eigentlich das Böse, die Sünde, den Tod besiegt hat: Jesus Christus. - Wer auf Georg schaut, der sieht bildlich dargestellt den Ostersieg des Herrn, der den alten Drachen, den Tod, für immer vernichtet hat. -

Ist eine einzelne Person - heilig oder nicht heilig - schon Ikone Gottes, so gilt dies - wiederum in besonderer Weise - auch für eine ganze Gruppe, eine Gemeinschaft, wenn sie im Namen des Herrn versammelt ist. - In der Kirche sind jetzt nicht nur lauter kleine Christus da, ist nicht nur jeder für sich der liebe Gott, wir alle in der Gemeinsamkeit des Gottesvolkes, sind der Leib Christi, der heute lebendige Christus.

Ist das nicht ein schöner und der eigentliche Gedanke am Fest der Pfarrgemeinde - dem Kirtag - und zugleich ein gewaltiger Anspruch: eine "Ikone Gottes" zu sein. 

- Man traut sich ja gar nicht, diese Wahrheit auszusprechen, denn Theorie und Praxis sind oft zwei verschiedene Dinge. ... -

Bei den Eheleuten ist es nicht anders: Durch das Sakrament sollten sie auch eine "Ikone" der göttlichen Liebe sein, in besonderer Weise - in ihrer Zweisamkeit und trotzdem Einheit - als Mann und Frau - ein Abbild des liebenden Gottes.

Der langen Rede kurzer Sinn: Der Kirtag gibt Anlass zu einer Besinnung auf das Selbstverständnis unserer Gemeinde. Der Patron ist eine Herausforderung, die Mitte zu suchen: Jesus Christus, der nicht nur zu aller Welt, sondern auch zu den Leuten - der Kirche und Pfarrgemeinde, gesagt hat: "Ich bin bei Euch." 

Amen.


Fürbitten:

1. Herr Jesus Christus. Eine unsere Pfarrgemeinde um die Gestalt des heiligen Georg, dass er uns Vorbild ist und Kraft gibt für ein christliches Leben.

2. Hilf uns im Kampf gegen das Böse, dass unser Einsatz und Bemühen stets dem Guten gilt.

3. Für alle Völker und Länder, in denen der heilige Georg besonders verehrt wird, dass das Christentum dort neu lebendig und gefestigt wird.

4. Schenke auf die Fürbitte des heiligen Georg den Kranken neue Kraft und den Verzagten neuen Mut.

5. Schenke unseren Verstorbenen ewiges Leben, dass sie Anteil erhalten am Ostersieg des Herrn.

Georgsgebet - ev. zum Abschluss der Fürbitten:

"Heiliger Georg!
Du hast dich dafür eingesetzt, Leben zu retten und Unheil abzuwenden.
Wir freuen uns, dass du der Schutzpatron unserer Pfarre geworden bist.
Hier bist du vom Pferd abgestiegen, um bei uns zu bleiben.
Hilf uns, nach deinem Beispiel und Vorbild als Christen mutig und mit kraftvoller Überzeugung zu leben.
Erhebe unseren Blick zu Christus, dem Auferstandenen, aus dessen Kraft du gehandelt hast.
Mit deinem Schwung begeistere auch unsere Gemeinde zur hilfreichen Tat.
Lass jeden Handgriff in Familie, Beruf und Kirche
Gebet und Glaubenstat sein zur Verherrlichung Gottes.
Hilf uns, dem Bösen zu widerstehen. Und sei unser Fürsprecher, der uns im Todeskampf siegreich entgegenkommt, dass auch wir Aufnahme finden 
in die Gemeinschaft der Heiligen, in die Vollendung bei Gott.
So bitten wir: Heiliger Georg! Bitte für uns!"

 

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