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28. Sonntag im Jahreskreis

Das Predigten und Fürbittenbuch - www.kirchenweb.at

1. Lesung: 2 Kön 5, 14-17
2. Lesung: 2 Tim 2, 8-13
Evangelium: Lk 17, 11-19

 

Da kommen also zehn Aussätzige auf Jesus zu, sie dringen gar nicht bis zu ihm vor, schon in der Ferne bleiben sie stehen, sehen sie Jesus, erkennen ihn und glauben, dass sie nicht umsonst rufen werden: "Jesus, Meister, hab Erbarmen mit uns!"

Und Jesus schickt sie zu den Priestern. - Nicht deshalb, weil sie von diesen Heil zu erwarten hätten. Die Priester waren keine Freunde Jesu. Ihnen war Jesus ein Dorn im Auge. Sie glaubten nicht an ihn, ja wollten es auch gar nicht. - Zu diesen schickt sie Jesus. Indirekt sagt er zu den Aussätzigen: Zeigt euch ihnen, sagt ihnen, dass ihr an mich glaubt, sagt ihnen, dass ich die Quelle, der Geber des Heiles bin. Sie sollen feststellen, dass ihr gesund seid. Glaubt so fest, dass ihr es sogar meinen Feinden verkünden könnt und auch vor ihnen standhaltet. - In diesem Glauben, mit dieser festen Überzeugung, mit diesem Glaubensmut, wurden alle rein.

Jetzt kommt der große Wendepunkt. Einer dreht um, wendet sich diesem Jesus zu und sagt: "Danke!" - Und Jesus? - Er ist traurig, erschüttert. Nicht, weil sich der eine bedankt, sondern weil es neun nicht tun.

Es gibt auch heute viele Menschen, die sich im Schicksal der zehn Aussätzigen wieder finden. Sicher, Aussatz haben wir keinen, aber ein jeder hat so seine Wehwehchen und Sorgen. Auch Fernstehende aus einer bestimmten Entfernung wissen um die Bedeutung von Jesus und rufen zu ihm.

Unsere Gebete sind meist Bittgebete; und wir bedenken sicher zu wenig, was Gott uns alles schon geschenkt hat. Wie die neun vergessen wir dann auf das Danke, betrachten wir alles all zu sehr als selbstverständlich.

Alle zehn haben von Jesus etwas bekommen: die Gesundheit. Alle zehn sind rein geworden. Aber im Grunde genommen wurde nur einem einzigen geholfen: Nur einer ist in seiner Dankbarkeit bis zu Jesus vorgedrungen, nur einer hat Jesus wirklich gefunden.

Ob die anderen neun mit ihrer Gesundheit auch glücklich geworden sind, das erfahren wir nicht. Nur zu dem einen, der umgekehrt ist mit dem Wort des Dankes, zu dem sagt Jesus: "Steh auf und geh! Dein Glaube hat dir geholfen."

Nehmen wir das heutige Evangelium zum Anlass, wieder einmal innig "Danke" zu sagen, "Danke" für die vielen Dinge und auch Begegnungen, ja, für alles, was unser Leben ausmacht, und keine Selbstverständlichkeit ist.

Letzten Endes müssen wir auch danken für das, worüber wir in der Lesung gehört haben: "das Heil in Christus Jesus". - Wir danken Gott für den Glauben, für das ewige Leben, das uns geschenkt ist, für seine Treue, auch wenn wir untreu sind.

Wie heilvoll ist ein "Danke" nicht nur Gott gegenüber! - Ist es zwischen uns Menschen nicht genauso?

Wie heilvoll ist ein "Danke" in der Familie! - Eine saubere Wohnung, ein gutes Essen, ein gemütliches Heim ... alles keine Selbstverständlichkeit!

Wenn in der Straßenbahn ein Sitzplatz angeboten wird, und dann auch ein "Danke" zu hören ist, so ist dies für alle, die das beobachtet haben, ein kleiner Sonnenstrahl.

Zum Abschluss noch ein kleines Gebet des Dankes:
Herr, ich danke dir für alles, was du mir im Leben geschenkt hast.
Und ich bitte dich: Lass mich wirklich ein dankbarer Mensch sein.

Denn so bin ich auch ein glücklicher Mensch, der im Leben zu dir gefunden hat. Ich danke dir für deine Liebe und Treue, den Glauben und die Zuversicht: "Wenn wir mit Christus gestorben sind, werden wir auch mit ihm leben".

Amen.

 

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