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21. Sonntag im Jahreskreis  II

Das Predigten und Fürbittenbuch - www.kirchenweb.at

1. Lesung: Jes 66, 18-21
2. Lesung: Hebr 12, 5-7. 11-13
Evangelium: Lk 13, 22-30

 

abgeänderte Kurzfassung

Predigt/Homilie:

Das bekannte Sprichwort: "Wer seinen Sohn liebt, der züchtigt ihn", ist keine Berechtigung für Eltern ihre Kinder zu misshandeln! - "Zucht" heißt nicht "Vergewaltigung" und hat auch nicht mit Schlägen zu tun.

Jeder Lehrer und Pädagoge weiß, dass man auch mit Liebe - im guten Sinne - "streng" sein kann. "Zurechtweisung" ist zum Beispiel ein sehr positives Wort: Auf das Rechte hinweisen - das sollte das Anliegen jeder Erziehung sein.

Wir können vertrauen, dass Gott - als der liebende Vater - für uns alle und jeden persönlich - wohl der beste Erzieher und Pädagoge ist.

- Wie Eltern zu den Wünschen ihrer Kinder nicht immer nur "Ja" sagen können, manchmal auch ein "Nein" notwendig - und richtig - ist, so deuten wir Schicksalsschlage - fälschlicher Weise - oft als ein uns ablehnendes "Nein" Gottes.

Die Worte der Lesung wollen uns hingegen eine Ermutigung sein, auch das Schwere im Leben als von Gott uns zugedacht anzunehmen.

Auch wenn nicht alle unsere Wünsche in Erfüllung gehen, die wir im Gebet an Gott richten: Wie Gott will, so ist es das Beste. - Mühsam gilt es, diese Wahrheit in einem Gott verbundenen Leben Schritt für Schritt zu lernen.

Es ist nicht alles "Strafe", was wir als "Strafe" empfinden! -

Eine ganz einfache Geschichte kann diesen Sachverhalt recht gut verdeutlichen:

"Damals, als Christus mit Petrus umherwanderte, kamen sie eines Abends zu einem Bauernhaus und baten um Unterkunft. Sie wurden freundlich aufgenommen und reichlich bewirtet. Man kam ins Gespräch und erfuhr, dass es gut um die Ernte stehe. Die Bäuerin sagte: `Wenn es keinen Hagel gibt dieses Jahr, können wir unseren Sohn in der Stadt

studieren lassen, so wie er es sich von Herzen wünscht.´ Am nächsten Tag zogen Christus und Petrus weiter. Plötzlich verfinsterte sich der Himmel, und dichter Hagel prasselte nieder. Da sagte Petrus vorwurfsvoll: `Herr, ist das der Dank für die armen Leute, die so gastfreundlich gegen uns waren?´ `Schweig, Petrus. Mein Vater weiß, was er tut. Besäße der Junge die Mittel, um in der Stadt zu studieren, würde er ein Taugenichts. So bleibt er ein ordentlicher Mensch!´"

Der heilige Thomas Morus war der festen Überzeugung:

"Es kann nichts geschehen, was Gott nicht will. Was immer er aber will, so schlimm es auch scheinen mag, es ist für uns dennoch wahrhaft das Beste".

Das Evangelium spricht von Heulen und Zähneknirschen, vom Ausschluss und bedrohlichen Dingen, die aber nicht der eigentliche Verkündigungsgehalt der Frohbotschaft sind. Der wichtigste Satz, der über allem steht, ist die Ermutigung: "Bemüht euch mit allen Kräften, durch die enge Tür zu gelangen".

Gemeint ist die Tür, die in das Gottesreich führt, und Jesus selbst hat sich als Tür bezeichnet: "Ich bin die Tür; wer durch mich hineingeht, wird gerettet werden". -

Das Evangelium möchte nicht ausschließen, es möchte einladen, in das Reich Gottes einzutreten - sich an Jesus zu binden - und zwar mit Nachdruck, denn es drängt die Zeit: "Das Reich Gottes ist nahe!" -

Wer sich um die Liebe bemüht, der braucht keine Angst haben vor dem Strafgericht, der hat doch Zuversicht: Ich werde nicht bei denen sein, die da "heulen und mit den Zähnen knirschen."

Auch wer im Leben vielleicht nicht viel erreicht - oder gar versagt - hätte, der darf auf Gottes Barmherzigkeit und Liebe bauen. - Wir hoffen darauf, dass der himmlische Vater einmal zu uns sagen wird:

Komm her - und nimm das Reich in Besitz! - Auch wenn nicht viel geworden ist aus deinem Leben, du hast dich wenigstens bemüht ...

Amen.


zum Abschluss der Fürbitten:

Wir sind nicht stehen geblieben beim "Heulen und Zähnekirschen", haben den Anspruch erkannt: "Bemüht euch mit allen Kräften, durch die enge Tür zu gelangen". Noch nicht beachtet haben wir die endzeitliche Heilsverkündigung: "Man wird von Osten und Westen und von Norden und Süden kommen und im Reich Gottes zu Tisch sitzen."

Das soll sich jetzt in der Eucharistie vorweg ereignen. Wir sind zum Tisch der Gnade geladen, zum Mahl Herrn, der mit Gott dem Vater lebt und herrscht in Ewigkeit. 

Amen.

 

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