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2. Sonntag im Jahreskreis

Das Predigten und Fürbittenbuch - www.kirchenweb.at

1. Lesung: Jes 62, 1-5
2. Lesung: 1 Kor 12, 4-11
Evangelium: Joh 2, 1-11

 

Mit der Taufe Jesu begann das öffentliche Wirken des Herrn. Nun geschieht ein erstes "Wunder" auf der Hochzeit zu Kana, Jesus offenbart seine Herrlichkeit, und seine Jünger glauben an ihn, er setzt "sein erstes Zeichen". - Zeichen wofür? - Zeichen für das Anbrechen einer neuen Zeit, einer neuen Wirklichkeit: "Das Reich Gottes ist (schon) mitten unter euch"!

Wasser wird in Wein verwandelt. Wasser ist das Sinnbild des Lebens, Wein ist etwas Edles und für den Genuss bestimmt, in kleinen Dosen eine Medizin, und wir wissen, er hat gesellschaftliche Funktion.

"Wie Lebenswasser ist der Wein für den Menschen, wenn er ihn mäßig trinkt. Was ist das für ein Leben, wenn man keinen Wein hat, der doch von Anfang an zur Freude geschaffen wurde! Frohsinn, Wonne und Lust bringt Wein, zur rechten Zeit und genügsam getrunken."

Das erste Wunder Jesu ist kein Scherz zur Unterhaltung der Gäste, es ist viel tiefsinniger zu deuten: Jesus verwandelt unser Leben in ein neues, edles, wertvolles Leben. Unsere menschliche Natur soll zu einer göttlichen Natur werden, unser natürliches Leben zu einem ewigen Leben. Unser Menschsein ist mehr als eine Naturgegebenheit, unterscheidet sich vom Leben der Tiere und der Pflanzen, die sich vom Wasser ernähren und mit dem Wasser genug haben. Der Mensch ist zu mehr berufen: zu einer sinnvollen Existenz, zu einem Leben, das einen besonderen Wert hat, das erkannt wird als kostbare Gabe eines liebenden Gottes. Ein Leben mit Gott macht "das Ödland zur Wonne"

Jesus - der Glaube - ändert unser Leben, er macht es kostbar, wertvoll, lebenswert, neu, ewig ...

Auf zwei besondere Aspekte des Evangeliums möchte ich noch hinweisen:

1. Maria kommt zweimal zu Wort, auch sie hat auf der Hochzeit zu Kana eine besondere Funktion. Sie ist es, die Jesus aufmerksam macht: "Sie haben keinen Wein mehr." Die Kirche ehrt Maria immer schon als ihre große Fürbitterin und Fürsprecherin. "Was er euch sagt, das tut!" Maria ist die rechte "Wegweiserin", die uns zu Jesus führt, die will, dass wir den Weg zum Glück finden.

2. Die Bedeutung der "Stunde". Jesus sagt: "Was willst du von mir, Frau? Meine Stunde ist noch nicht gekommen." - Wann kommt sie also dann? - Tatsächlich wird diese Stunde im Evangelium dann auch genannt. Es ist die Stunde, in der Jesus die Toten zum Leben erweckt: "Amen, Amen, ich sage euch: Die Stunde kommt, und sie ist schon da, in der die Toten die Stimme des Sohnes Gottes hören werden; und alle, die sie hören, werden leben."

Die Stunde der Erlösung geschieht nicht ohne das Kreuz. Schon bevor Jesus seinen Kreuzweg geht, betet er: "Vater, die Stunde ist da. Verherrliche deinen Sohn, damit der Sohn dich verherrlicht."

Das also ist die "große Stunde" des Herrn: Tod und Auferstehung, die Gabe des ewigen Lebens.

Wir haben nun erkannt, dass das Evangelium von der Hochzeit zu Kana sehr wohl Bedeutung hat für unser Leben, ja sogar unser "ewiges Leben" angesprochen wird.

Es müsste nun noch ein zweiter Teil der Predigt folgen: Wie sehr dieses Evangelium auch das Wesen der Kirche versinnbildlicht. - Die beiden Lesungen weisen darauf hin.

Wir, mit all den verschiedenen Gnadengaben, sind die Gäste auf dem Hochzeitsfest. So heißt es auch bei der Messe : "Selig, die zum Hochzeitsmahl des Lammes geladen sind."

Christus ist die Gabe, "das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt hinweg nimmt", und der Geber, der "Bräutigam", "der... sich freut über die Braut. Die Braut ist die Kirche, sind wir, also mehr noch als bloß Gäste ... Das wird sichtbar bei einer Erstkommunion, wenn die Mädchen ein weißes Brautkleid anhaben, um sich mit Christus zu vermählen.

Wasser wurde in Wein verwandelt. Nun ist es der Wein, der zum Blut wird, zum "Blut, das für euch und für alle vergossen wird zur Vergebung der Sünden."

Amen.

 

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