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2. Fastensonntag

Das Predigten und Fürbittenbuch - www.kirchenweb.at

1. Lesung: Gen 15, 5-12. 17-18
2. Lesung: Phil 3, 17 - 4, 1
Evangelium: Lk 9, 28b-36

 

Schon am vergangenen Sonntag habe ich versucht, einen Bezug herzustellen zur Feier der Osternacht. Nicht nur die Evangelien, auch die Lesungen der vorösterlichen Zeit führen uns hin zur Feier der Mysterien von Tod und Auferstehung des Herrn.

Die Worte der Offenbarung wollen uns neu verstehend machen, was Tod und Auferstehung des Herrn bedeuten für die gesamte Menschheit, für die Kirche als Volk Gottes und für jeden persönlich. Ein historisches Ereignis wird zur bleibenden Wirklichkeit. Seither hat sich etwas geändert für das Geschick dieser Welt durch die Sendung und Erlösungstat des Herrn und durch seine bleibende Gegenwart.

Gott will das Heil des Menschen. Die Offenbarung seiner Liebe beginnt nicht erst mit Jesus Christus. Schon im Alten Testament, beginnend mit der Schöpfung, zeigt sich, dass Gott den Menschen will, dass er den Menschen bestimmt zu seinem Abbild, dass er sich um die Menschheit bemüht, auch wenn diese sich von ihm abgewandt hat. Selbst das auserwählte Bundesvolk ist untreu geworden.

Wiederholt wollte Gott einen Bund mit den Menschen schließen, immer wieder sandte er Propheten, bis er schließlich seinen Sohn zu uns sandte, um mit ihm alles zu geben. Sehr schön ist das dargestellt im Gleichnis von den bösen Winzern.

Die alttestamentlichen Lesungen weiten unseren Blick für eine umfassende Sicht der Heilsgeschichte. Neu wird ersichtlich, mit welcher Aufgabe Gott seinen Sohn in die Welt sandte, und dass erwiesene Liebe uns zu einer Antwort drängt.

Die Befreiung des Bundesvolkes aus Ägypten, von der wir schon am vergangenen Sonntag gehört haben, und die auch in der Osternacht verlesen wird, erinnert, dass Gott sein Volk aus der Gefangenschaft in die Freiheit führte. Wir sind als Christen und Kirche das neutestamentliche Bundesvolk, das Gott, der Herr, aus der Knechtschaft der Sünde und des Todes herausgeführt und befreit hat zu einem neuen Leben in Freiheit.

Das Bundesvolk erinnert sich der befreienden Großtat Gottes und Gott selbst verweist auf das, was er für sein Volk getan hat. Beim Bundesschluss am Berg Sinai heißt es zunächst: "Ich bin Jahwe, dein Gott, der dich aus Ägypten herausgeführt hat, aus dem Sklavenhaus.". Dann erst werden die Verpflichtungen genannt, die 10 Gebote, die den Menschen nicht wieder neu versklaven möchten, sondern die erworbene Freiheit sichern.

Wenn wir Rückschau halten auf unser bisheriges Leben, was Gott für uns schon getan hat, wie sich immer alles zum Besten gefügt hat, durch seine Führung, durch seine liebende Weisheit, die er uns zugedacht hat, müssen wir da nicht Antwort geben durch eine Umkehr, die das Leben der Gnade in uns sichert? Die Erfahrung, dass Gott uns geführt hat, die Erkenntnis der erwiesenen Gottesnähe, ist für uns ein kostbares Gut, das uns vertrauen und hoffen lässt auf eine gute Zukunft.

Durch Umkehr und Buße entsprechen wir neu unserer Bestimmung "Abbild Gottes" zu sein, dass wir heilig und untadelig vor ihm leben.

Große Gestalten des Glaubens verweisen uns auf Christus. Die erste Lesung nennt Abram. Er war bereit, als Glaubender aufzubrechen, seine Heimat zu verlassen, um in eine ungewisse Zukunft zu gehen, ganz im Vertrauen auf Gottes Verheißung.

Das Evangelium nennt Mose und Elija, sie stehen bei Jesus und sprechen mit ihm. Sie vertreten das Gesetz und die Propheten des Alten Testaments. "Die Botschaft vom Berg der Verklärung" ist sehr schön in der heutigen Präfation ausgesagt: Jesus Christus "hat den Jüngern seinen Tod vorausgesagt und ihnen auf dem heiligen Berg seine Herrlichkeit kundgetan. In seiner Verklärung erkennen wir, was Gesetz und Propheten bezeugen: dass wir durch das Leiden mit Christus zur Auferstehung gelangen."

Jesus ist mehr als ein Prophet. Er ist nicht nur ein Bote, der das Wort Gottes verkündet, er ist das Wort. Nur ihm gilt die Stimme: "Das ist mein auserwählter Sohn, auf ihn sollt ihr hören."

Kein anderer Name, keine andere Macht, keine Technik, keine Wissenschaft, nichts und niemand auf der ganzen Welt kann uns das Heil und das Glück so zusagen wie Jesus Christus. Nur er ist der "Retter, der unseren armseligen Leib verwandeln wird in die Gestalt seines verherrlichten Leibes."

Amen.

 

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