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1. Adventsonntag

Das Predigten und Fürbittenbuch - www.kirchenweb.at

1. Lesung: Jer 33, 14-16
2. Lesung: 1 Thess 3, 12 - 4, 2
Evangelium: Lk 21, 25-28. 34-36

 

Advent - ein Wort aus dem Lateinischen - heißt "Ankunft". Wir erwarten uns eine ruhige und besinnliche Zeit, wir wissen, dass es anders kommt, und tatsächlich, eine "Ankunft" ist eine eher bewegte Angelegenheit, eine Freude, wenn man ein Ziel erreicht, oder ein Fest, wenn ein lieber Verwandter oder Freund nach langer Zeit der Abwesenheit wieder kommt und da ist.

Für uns Christen soll die Zeit "Advent" wirklich auch Freude und Feier sein, dass Gott zu uns kommt.

Ihrem Charakter nach ist die Adventzeit eine Vorbereitungszeit, in der wir auf das Kommen und die Ankunft des Herrn warten. Diese Vorbereitungszeit hat drei Dimensionen:

Wir bereiten uns auf das kommende Weihnachtsfest vor, auf das konkrete Fest, das wir in einigen Wochen feiern.

An diesem Fest erinnern wir uns an die Menschwerdung Gottes, die vor 2000 Jahren tatsächlich als historisches Ereignis stattgefunden hat. Der Advent versetzt uns so zurück in die alttestamentliche Zeit, in die Zeit des Volkes Israel, das auf den verheißenen Messias wartet, das voll der Hoffnung und in Sehnsucht von Gott Heil und Rettung erwartet.

Dieses Zurückversetzen in die Zeit des Alten Testamentes ist zwar für uns Christen gar nicht möglich, weil wir die Menschwerdung Gottes in Jesus Christus nicht als ungeschehen erklären können, weil wir ja nach seinem Wort, in seiner Gegenwart und aus der Kraft seines Geistes bereits leben! Trotzdem aber lernen wir vom alttestamentlichen Gottesvolk, all unsere Hoffnung und Sehnsucht wieder neu auf Gott hin auszurichten, wir wollen neu erkennen, dass Jesus Christus derjenige ist, der aller menschlicher Hoffnung und Sehnsucht als Erfüllung entgegenkommt.

Auch leben wir in einer Zeit, wo viele so leben, als hätte es Jesus gar nicht gegeben, wo sich diese Ankunft erst ereignen muss, dass in einem Leben der Gottferne erst wieder Christus entdeckt werden muss.

Die dritte Dimension der Adventzeit richtet sich in eine endzeitliche Zukunft, auf ein Kommen des Herrn am Ende der Zeit. Wir bereiten uns also vor auf eine endzeitliche Begegnung mit dem wiederkehrenden Christus.

Freilich, wir wissen nicht, wann ein Welten Ende stattfinden soll. Das haben wir schon vor dem Christkönigssonntag gehört: "Jenen Tag und jene Stunde kennt niemand, auch nicht die Engel im Himmel, nicht einmal der Sohn, sondern nur der Vater."

Sicher aber ist, dass jeder Mensch einmal sterben wird, und es ist unsere große Hoffnung, dass sich dann für jeden einzelnen persönlich diese Wiederkunft Christi ereignen wird, eine Begegnung mit Gott, dass wir mit ihm eins werden und in ihm das Ziel und die eigentliche Bestimmung unseres Lebens finden.

Auf dieses Ziel hin ordnen wir neu unser Leben, überprüfen wir unser Denken, Reden und Tun, ob wirklich alles dieser Bestimmung zum Guten und zur Liebe entspricht.

Jesus ist aber nicht nur Vergangenheit und Zukunft! Es ist der Glaube, das Glück, die Erfüllung des Christen, dass der Herr Gegenwart ist!

Advent soll die Zeit sein, in der wir uns Zeit nehmen für die Gegenwart Gottes, in der wir uns auf die Suche machen, die Gegenwart Gottes in unserem Leben und in dieser Welt neu zu sehen, um in ihr zu leben.

In dieser Suche nach der Gegenwart Gottes sind wir nicht allein auf uns gestellt. Kirche und Pfarrgemeinschaft - aber auch jede Familie - soll immer ein Ort des Erfahrungsaustausches sein, wo wir eine Bereicherung und eine Hilfe dafür erfahren, in der Gegenwart Gottes zu leben.

Amen.

 

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