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9. Sonntag im Jahreskreis

Das Predigten und Fürbittenbuch - www.kirchenweb.at

1. Lesung: Dtn 11, 18. 26-28. 32
2. Lesung: Röm 3, 21-25a. 28
Evangelium: Mt 7, 21-27

 

Jeder Mensch hat einen freien Willen, und es gehört zur "Würde des Menschen" und zum Wesen einer sittlichen Tat, sein Leben in Freiheit zu gestalten.

Der Mensch weiß sich aber sehr wohl auch einem höheren Willen verpflichtet, dem Willen des Vaters. - Stehen Gebote und Rechtsvorschriften im Widerspruch zu einem Leben in Freiheit?

Schon die Gebote des Alten Testamentes wollten für die Menschheit keine Fessel sein. Im Gegenteil: Gott hat seinem Volk die Freiheit geschenkt. Der Auszug aus Ägypten war für das Bundesvolk die Bestätigung dessen, dass Gott für den Menschen die Freiheit will, dass er befreit aus Gefangenschaft, Knechtschaft und Sklaverei.

Gott hat sich geoffenbart als der "Immanuel", und er wollte das Leben in Freiheit sichern durch die Gabe der Gebote. Gott wollte nicht neue Sklaverei, er wollte ein Leben in Freiheit.

Die gute Absicht Gottes zeigt sich in besonderer Weise beim vierten Gebot: "Ehre deinen Vater und deine Mutter, wie es dir der Herr, dein Gott, zur Pflicht gemacht hat, damit du lange lebst und es dir gut geht in dem Land, das der Herr, dein Gott, dir gibt."

Die Gebote Gottes sollten also Segen bedeuten.

Ich glaube, dass diese Überlegung auch für unsere Zeit einen Wert hat. Der Mensch sehnt sich auch heute nach Freiheit und Gottes Gebot sichert für uns alle ein Leben in Freiheit. Die christliche Religion sichert für unser Land ein Leben in Frieden und Freiheit, die Kirche möchte weltweit ein einendes Band sein, im Dienst der einen Menschheitsfamilie sein.

Ich glaube, es sollte wieder neu ein wesentlicher Teil der Verkündigung und unser aller Überzeugung sein: Es hat einen Sinn nach den Geboten Gottes zu leben.

Grenzenlose Freiheit tut dem Menschen nichts gutes. Freiheit muss auch achten die Freiheit des anderen. Und der Mensch will in seiner Freiheit das Gute, wenn es dem Willen des Vaters entspricht. Für uns Christen ist dieser Wille verbindlich, Orientierung und Ziel.

In jedem "Vater unser" beten wir: "dein Wille geschehe". Das meint ein Vertrauen, aber auch einen Gehorsam; wir beten dies in der Überzeugung, dass Gott immer das Beste für uns will; wir bekunden aber auch die Bereitschaft, unser Leben nach dem Willen des Vaters auszurichten.

Gott will, dass wir liebende Menschen sind. Aber Liebe bedeutet nicht grenzenlose Freiheit. Sie kennen das Lied: "Kann denn Liebe Sünde sein?" - Wie dieses Lied es meint, sehr wohl! - Nicht jede Begierde ist Liebe! - Unzucht, Ehebruch, Perversion, Vergewaltigung - soll das alles Liebe sein?

Jesus hat uns vorgelebt, was Liebe bedeutet: "Ich habe euch ein Beispiel gegeben, damit auch ihr so handelt, wie ich an euch gehandelt habe." -

Er hat uns eine Liebe erwiesen, die treu ist bis zum Tod: "Es gibt keine größere Liebe, als wenn einer sein Leben für seine Freunde hingibt."

Es gibt sehr wohl ein göttliches Gebot, und der Mensch tut gut daran, sich an göttliche Weisung zu halten.

Die christlichen Werte sind für uns eine Richtschnur; und in der heutigen Zeit müssen wir auch den Mut haben, anders zu sein! - Wir folgen in unserer Lebensgestaltung nicht einer Willkür oder einer Mehrheit, dem Ergebnis einer Meinungsumfrage, unsere Orientierung ist einzig und allein Jesus Christus.

Und mit Jesus Christus meine ich nicht nur das Wort der Heiligen Schrift, sondern auch die Gemeinschaft der Kirche. Sie ist ja der in der heutigen Zeit lebendige Christus.

An unserem Leben soll sichtbar werden, dass Jesus gesagt hat: "Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben".

Jesus ist das Fundament unseres Lebens, er ist der feste Boden, auf den wir unser Leben bauen. Dieser Fels bewahrt uns vor dem Absturz, er gibt uns Halt auch in den Zeiten des Sturmes. - "Wer glaubt, der geht nicht unter."

Im Psalm 31 beten wir vertrauend und in Zuversicht:

"Sei mir ein schützender Fels,
eine feste Burg, die mich rettet.
Denn du bist mein Fels und meine Burg;
um deines Namens willen wirst du mich führen und leiten."

Wenn wir den Glauben weitergeben an die kommende Generation, dann aus dieser Erfahrung heraus, dass der Glaube für uns wertvoll ist. Wir sind davon überzeugt, dass auch heute Menschen Halt suchen und brauchen, dass jeder Mensch die Sehnsucht hat nach Liebe und Geborgenheit, nach einem Leben in Freiheit und Frieden.

Unser Glaube ist eine Hilfe, dies alles zu finden. "Das Verlangen nach Gott ist dem Menschen ins Herz geschrieben, denn der Mensch ist von Gott und für Gott erschaffen. Gott hört nie auf, ihn an sich zu ziehen. Nur in Gott wird der Mensch die Wahrheit und das Glück finden, wonach er unablässig sucht."

Amen.

 

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