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Verkündigung des Herrn

Das Predigten und Fürbittenbuch - www.kirchenweb.at

1. Lesung: Jes 7, 10-14
2. Lesung: Hebr 10, 4-10
Evangelium: Lk 1, 26-38

 

Erst in der vergangenen Woche haben wir das Fest des heiligen Josef gefeiert und erkannt, wie Josef auf seine Weise dem Willen Gottes gehorsam war.

Heute haben wir das "klassische" Evangelium von der Verkündigung gehört: Der Engel Gabriel kommt zu Maria und verkündet die Frohe Botschaft, dass Maria die Mutter Jesu werden soll, dass sie von Gott erwählt ist, durch sein Kommen "Pforte des Himmels" zu werden.

Maria ist zurecht Mutter und Königin der Glaubenden, der Kirche, eines jeden Christen; sie ist sozusagen "Prototyp", die Sinngestalt, das Idealbild eines Menschen, der in der Christusnachfolge bewusst eine Zustimmung sagt zum Willen des Vaters und damit zu seiner Berufung.

Im "Engel des Herrn" beten wir immer wieder: "Siehe, ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe nach deinem Wort." Hier haben wir uns im Gebet die Worte Mariens zu eigen gemacht, wie Jesus uns auch im "Vater unser" zu beten gelehrt hat: "dein Wille geschehe".

Maria hat durch ihre Zustimmung unendlich viel Heil nicht nur in sich aufgenommen, sondern auch in diese Welt weitergegeben. - Jeder Mensch soll Tempel des Heiligen Geistes sein, eine Wohnstatt Gottes, und Heil in diese Welt bringen, Werkzeug seines Friedens sein, Bote des Gottesreiches, Künder der Frohen Botschaft.

Wir tun uns oft schwer, den Willen Gottes zu erkennen, wir können auch nicht in die Zukunft schauen, um richtig zu entscheiden. - Auch Maria konnte dies nicht, auch sie hatte ihr "Problem", ihren Zweifel: "Wie soll das geschehen, da ich keinen Mann erkenne?" -

Die Antwort des Engels ist auch für uns eine Frohe Botschaft: "Für Gott ist nichts unmöglich." -

Nichts soll uns hindern im Vertrauen auf Gott, dass er alles zum Guten führt und sich um uns sorgt, und letztlich er in unserem Leben die Weichen stellt.

Ist uns der Blick in die Zukunft verwehrt, sind unsere Augen oft "mit Blindheit geschlagen", so ergeht es uns tatsächlich wie den Jüngern auf dem Weg nach Emmaus: Erst im nachhinein erkennen sie, dass es Jesus war, der da mit ihnen unterwegs war. - So können auch wir erst in der Rückschau mit Sicherheit sagen, welchen Weg uns Gott durch das Leben geführt hat, wie alles im Leben Gottes Wille war und einer höheren Berufung entsprochen hat.

Trotzdem sind wir, und müssen wir immer wieder auf der Suche sein: Was ist der Wille Gottes, meine Berufung, meine Aufgabe im Leben? - Leider kommt zu uns nicht so ein Engel, wie damals zu Maria, der alles klar und deutlich sagt; aber gibt es nicht doch viele "verborgene" Stimmen: den Rat eines Freundes, die Stimme des Gewissens; und ist uns nicht allen diese hohe Begabung geschenkt, "im Herzen zu erwägen", was gut und richtig ist?

Die Botschaft Gottes hören wir auch aus dem Wort der heiligen Schrift. Es ist nicht das Wort eines Engels, es ist mehr noch: "Wort des lebendigen Gottes", Frohe Botschaft unseres Herrn Jesus Christus. - Das Wort der heiligen Schrift soll wirklich in die Zukunft weisen, wie wir dem Willen Gottes entsprechen.

Die Kirche erkennt in Maria ihr "Urbild", weil sie, auf das Wort Gottes hörend, sich dem Willen Gottes unterordnet und verpflichtet weiß. Zugleich vermag sie aber auch der Engel zu sein, der die Frohe Botschaft verkündet und hilft, nach der Weisung Gottes das Leben zu gestalten.

Ein jeder, der versucht, ein liebender Mensch zu sein, der entdeckt in sich die Quelle des ewigen Lebens, er merkt, dass "die Kraft des Höchsten" auch in ihm ist.

Das heutige Fest bestärkt uns in der demütigen Haltung Mariens, ganz einfach zu beten: "Ja, Herr, dein Wille geschehe, mir geschehe nach deinem Wort." - Unser Leben, "Gott überantwortet", hat sicher eine gute Zukunft vor sich.

Amen.

 

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