Fragen ?

-  Predigten und Fürbitten  -
Für Sonn- u. Feiertage, komplette Lesejahre A,B,C

www.kirchenweb.at/predigten/

Ostermontag  II

Das Predigten und Fürbittenbuch - www.kirchenweb.at

1. Lesung: Apg 2, 14. 22-33
2. Lesung: 1 Kor 15, 1-8. 11
Evangelium: Lk 24, 13-35

 

"Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen." - Das haben die Jünger auf dem Weg nach Emmaus tatsächlich erleben dürfen. Sie waren zwar nicht ausdrücklich "im Namen des Herrn" versammelt, aber sie haben doch über Jesus gesprochen, über all das, was sich in Jerusalem ereignet hat.

In ihrer Bedrücktheit ist Jesus zu ihnen gekommen, aber sie erkannten ihn nicht. - Auch unsere Augen sind oft "wie mit Blindheit geschlagen". Auf dem Weg durch das Leben gilt es, viel mehr auf die Gegenwart des Herrn zu bauen, zu vertrauen, dass er an unserer Seite mit uns geht.

Oft fällt es uns schwer, im Nächsten Christus zu sehen. Dass der unbekannte Wanderer in Wahrheit aber Jesus ist, erinnert an sein Wort: "Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan."

Immer wieder fasziniert mich die Erkenntnis der Jünger: "Brannte uns nicht das Herz in der Brust, als er unterwegs mit uns redete"? - Diese Begeisterung des Herzens, die fehlt den Christen oft in der heutigen Zeit.

Warum entscheiden sich heute so wenige junge Menschen für einen geistlichen Beruf? - Wer Priester werden möchte, der muss in sich dieses Feuer haben, diese Begeisterung, das Brennen des Herzens, um das Ziel auch zu erreichen.

Für jeden Christen gilt: Christus erkennen, ist Sache des Herzens. Es gibt keine Liebe ohne das Herz.

Oftmals warnt uns die Heilige Schrift vor der Gefahr, dass unser Herz verkümmert, zu Stein wird, treulos ist, "weit weg". - Demgegenüber "erfrischt" uns das Wort der Emmausjünger, und soll sich auch unser Herz in Freude entzünden, wenn wir schon - in Vorbereitung auf das Pfingstfest - beten:

"Komm, Heiliger Geist,
erfülle die Herzen deiner Gläubigen
und entzünde in ihnen das Feuer deiner Liebe."

Die Jünger, die da unterwegs waren, gehörten nicht zu dem Zwölferkreis der Apostel. Das berechtigt uns, das gesamte Evangelium in besonderer Weise auch auf uns und unseren Lebensweg zu beziehen.

In der gemeinsamen Eucharistie soll immer auch erlebbar werden, was die Jünger damals beim Mahl erfahren haben. Hatte schon das Erschließen der Heiligen Schrift eine besondere Bedeutung auf dem Weg, so offenbart der Herr sich vollends deutlich und klar in der Hingabe des Brotes.

So viele Christen glauben in der heutigen Zeit, sie können auch ohne all dem: ohne Mitfeier der Messe, ohne Kenntnis der Heiligen Schrift und ohne die Gemeinschaft der Kirche, "guter Christ" sein. - Wie anders beurteilt das die Heilige Schrift:

"Wenn ihr das Fleisch des Menschensohnes nicht esst und sein Blut nicht trinkt, habt ihr das Leben nicht in euch."

Jesus hat uns beim Letzten Abendmahl aufgetragen: "Tut dies zu meinem Gedächtnis!" - Diese Weisung Jesu macht uns nicht unfrei, sie macht uns glücklich, weil wir immer wieder im Gottesdienst die Nähe Gottes erfahren.

Ich glaube, wir sollten von der Schönheit und Würde unserer Gottesdienste vielmehr überzeugt sein. Liturgie ist Ort von Gotteserfahrung.

Wir feiern nun das "Brechen des Brotes". Unser ganzer Lebensweg soll einmünden in das Mahl, in dem Jesus sich zu erkennen gibt. In großer Dankbarkeit halten wir Rückschau auf unser Leben, wie es bisher war, und das "Brennen des Herzens" soll in uns eine bleibende Freude und Zuversicht sein: Wir sind auf dem Weg durch das Leben nicht allein. Jesus geht mit uns.

Amen.

 

Weiterführende Links:

 

Themen-Startseite:  www.kirchenweb.at/predigten/ 
Copyright © by  www.kirchenweb.at  
Alle Rechte vorbehalten.