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Muttertag

Das Predigten und Fürbittenbuch - www.kirchenweb.at

1. Lesung: Jes 49, 13-15
2. Lesung: 1 Kor 13, 1-8a
Evangelium: Joh 15, 9-17

 

Über die Liebe...

Eine erste Phase von Liebe wäre das sich Hingezogenfühlen, das Verlangen beisammen zu sein: Man findet Gefallen aneinander und möchte den anderen haben, man möchte einander besitzen. Das geht in die Richtung der begehrenden Liebe.

Eine zweite Phase wäre die sich vereinende Liebe: Das Ersehnen der Nähe des anderen geht soweit, dass man den anderen in sich aufnehmen möchte - nicht nur körperlich, sondern auch in geistiger Beziehung. - Man "verschlingt" den anderen und hat einander "zum Fressen gern".

Die dritte Phase, auf die der Referent so besonderen Wert gelegt hat, wäre

die in sich Raum gebende Liebe: Es ist nicht genug, den anderen in sich aufzunehmen, man muss ihm auch Raum geben. - Sie merken schon, dass plötzlich aus einer begehrenden und nehmenden eine gebende Liebe wird.

Viele Ehen und Beziehungen scheitern daran, dass diese dritte Phase nicht verwirklicht wird: In sich dem anderen Raum geben, den anderen in sich wohnen lassen, das heißt, dem anderen auch Freiraum gewähren und sich selbst zurücknehmen.

Gebende Liebe hat immer auch zu tun mit Leid, mit dem sich selbst Zurücknehmen, um Freiraum zu geben.

Dass die wahre Liebe eine gebende ist und nicht eine nehmende und begehrende, das wollte Jesus am Kreuz uns zeigen, und das haben durch alle Jahrhunderte der Kirchengeschichte - die Mütter uns vorgelebt.

Wir wollen den Müttern heute für alle gebende Liebe danken.

Es ist kein Wunder, dass Gott schon im Alten Testament seine Liebe mit der Liebe einer Mutter vergleicht: "Wie eine Mutter ihr Kind tröstet, so tröste ich euch".

Eine Mutter ist immer wie der barmherzige Vater; dass eine Mutter ihr Kind vergisst, das ist ein Ding der Unmöglichkeit, - auch wenn es eigene Wege geht - und gehen muss.

Vielfach leiden Mütter darunter, wenn Kinder ihre eigenen Wege gehen, vor allem dann, wenn es "Abwege" oder "Irrwege" sind.

Da gibt es ein Wort in der Heiligen Schrift, die Ehe betreffend, das zeigt, dass es schon in der Schöpfungsordnung so begründet ist, dass die Liebe der Eltern eine gebende Liebe ist: Der Mann "verlässt ... Vater und Mutter und bindet sich an seine Frau".

Und dann möchte ich noch eine Geschichte erzählen - auch aus der Heiligen Schrift - eine sehr schöne "Muttertagsgeschichte":

Es geht in ihr nicht nur um die Weisheit des Königs Salomon, sie sagt sehr viel aus über die Mutterliebe:

Zwei Frauen kamen zu König Salomon. "Die eine sagte: Bitte, Herr, ich und diese Frau wohnen im gleichen Haus, und ich habe dort in ihrem Beisein geboren. Am dritten Tag nach meiner Niederkunft gebar auch diese Frau. Wir waren beisammen; kein Fremder war bei uns im Haus, nur wir beide waren dort. Nun starb der Sohn dieser Frau während der Nacht; denn sie hatte ihn im Schlaf erdrückt. Sie stand mitten in der Nacht auf, nahm mir mein Kind weg, während deine Magd schlief, und legte es an ihre Seite. Ihr totes Kind aber legte sie an meine Seite. Als ich am Morgen aufstand, um mein Kind zu stillen, war es tot. Als ich es aber am Morgen genau ansah, war es nicht mein Kind, das ich geboren hatte. Da rief die andere Frau: Nein, mein Kind lebt, und dein Kind ist tot. Doch die erste entgegnete: Nein, dein Kind ist tot, und mein Kind lebt. So stritten sie vor dem König. Da begann der König: Diese sagt: Mein Kind lebt, und dein Kind ist tot, und jene sagt: Nein, dein Kind ist tot, und mein Kind lebt. Und der König fuhr fort: Holt mir ein Schwert! Man brachte es vor den König. Nun entschied er: Schneidet das lebende Kind entzwei und gebt eine Hälfte der einen und eine Hälfte der anderen! Doch nun bat die Mutter des lebenden Kindes den König - es regte sich nämlich in ihr das Mitleid mit ihrem Kind: Bitte, Herr, gebt ihr das lebende Kind und tötet es nicht! Doch die andere rief: Es soll weder mir noch dir gehören; zerteilt es! Da befahl der König: Gebt jener das lebende Kind und tötet es nicht; denn sie ist seine Mutter. Ganz Israel hörte von dem Urteil, das der König gefällt hatte, und sie schauten mit Ehrfurcht zu ihm auf; denn sie erkannten, dass die Weisheit Gottes in ihm war,".

Amen.


 Segensgebet für die Messe zum Muttertag:

Allmächtiger Gott, wir bitten dich um deinen Segen - besonders heute für die Mütter.

Durch Mutter und Vater hast du uns erstmals deine Liebe erfahrbar gemacht, durch unsere Eltern hast du uns in diese Welt gestellt und in uns Grund gelegt das Erfassen dessen, was es heißt, von dir geliebt zu sein. Wir danken dir für diese erfahrene Liebe, für unsere Mütter, unsere Väter, und für alle Menschen, die sich mütterlich um andere sorgen.

Stärke täglich neu das Miteinander der Liebe, lass uns dankbar, gerne und oft auch Antwort geben, Liebe nicht nur empfangen, sondern auch schenken.

Auf die Fürsprache der seligen Jungfrau und Gottesmutter Maria segne euch der dreieinige Gott, der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.

Amen.

 

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