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Allerheiligen  I

Das Predigten und Fürbittenbuch - www.kirchenweb.at

1.Lesung: Offb 7, 2-4. 9-14
2.Lesung: 1 Joh 3, 1-3
Evangelium: Mt 5, 1-12a

 

Wir kennen viele Heilige, die vor langer Zeit gelebt haben, und die jetzt im Himmel sind bei Gott. Wir ehren sie als Fürsprecher und Nothelfer, sie sind uns auch Beispiel für ein christliches Leben.

Das Fest Allerheiligen soll aber nicht nur denen gelten, die schon ihre Vollendung bei Gott gefunden haben, es soll auch uns betreffen, uns etwas sagen, uns mit einbeziehen.

Heilig und fromm möchte eigentlich niemand sein, diese Worte sind nicht "in", es scheint nicht erstrebenswert - oder es ist ja gar nicht möglich - ein Heiliger zu sein.

Demgegenüber steht aber ein Wort aus der Heiligen Schrift, eine Forderung, ein Auftrag, ja eine Bestimmung des Menschseins: "Seid heilig, denn ich, ... euer Gott, bin heilig."- Darüber wollen wir ein wenig nachdenken, was das bedeuten soll, wie wir dem entsprechen können.

Heilig meint das ganz andere, das Sakrale, das nicht Profane.

Etwas ist mir heilig, das heißt, ich halte es in Ehren, es stellt einen hohen Wert dar, es ist unantastbar und sehr bedeutsam.

Heil meint auch gesund, nicht zerstört, in Ordnung, nicht zerbrochen. Wir hoffen, dass Wunden heilen, und bezeichnen auch Jesus als Heiland, weil er heilt und Heil zusagt.

Es trifft zu, dass Gott heilig ist, dass er Heil ist und Heil will für den Menschen. Das ist schon eine große Erkenntnis, die uns sehr viel gibt und Grund ist für unseren Glauben an das Gute, daran, dass Gott Liebe ist.

Wenn es heißt: "Seid heilig, denn ich, ... euer Gott, bin heilig",

dann sollen wir so sein wie Gott, am Wesen Gottes Anteil haben!

Sie sehen schon, dass das Fest Allerheiligen wesentlich mit unserer Taufe zu tun hat. Auch wenn wir noch nicht ganz heilig sind, so sind wir doch alle "geheiligt" durch die Taufe, schon durch die Taufe dem Irdischen enthoben, haben wir jetzt schon Anteil am ewigen Leben.

Erinnern wir uns an dieses wunderbare Zeichen der Taufe, dass unsere Taufkerze an der Osterkerze angezündet wurde. Wir tragen ein Licht in uns, das uns niemand nehmen kann, wir leben in der Gewissheit, dass Gott uns ein ewiges Leben geschenkt hat.

Das Wort der Heiligen Schrift: "gleicht euch nicht dieser Welt an", ist für uns Christen gar nicht so weltfremd. - Es ermutigt uns, anders zu sein, das Christentum als eine Alternative der Welt gegenüber zu vertreten.

Und das scheint mir heute sehr entscheidend und wichtig, angesichts einer pluralistischen Gesellschaft, wo sich vieles auflöst, viele Werte verloren gehen, wo so viele Ehen zerbrechen, die Sehnsucht nach Liebe und Treue aber besteht, wo Menschen unglücklich sind und auf Irrwegen Glück und Erfüllung suchen. - Christ sein ist eine Alternative zu einem geglückten Menschsein!

Wir Christen sollen Mut haben, anders zu leben, anderes zu vertreten, Werte, die gut sind und ein christliches Ideal, weil sie sich in der Offenbarung Gottes begründen und wirklich eine Hilfe sein wollen für das Glück des Menschen.

Seid heilig, meint also schlicht und einfach: Habt den Mut und die Überzeugung, Christ zu sein, anders zu sein, den Weg zu gehen, der Christus ist.

Heilig sein meint auch, von Gott geheiligt zu sein, Heilung erfahren zu haben. Auch das ist ein wunderbarer Gedanke zum Fest Allerheiligen, dass Gott uns heilt und heilig macht, dass er uns besonders auch im Sakrament der Buße heilt und die ursprüngliche Heiligkeit wieder schenkt, uns immer wieder neu versetzt in den Zustand der Heiligkeit und Gnade.

So verweist uns das Fest Allerheiligen also nicht nur auf die Heiligen im Himmel, sondern auch auf uns selbst, auf die Würde unseres Lebens, auf unsere Bestimmung zur Heiligkeit, zum Guten, zum Heil.

Wir haben allen Grund, die Bestimmung und die Würde unseres Lebens zu feiern! - Unsere Heiligkeit ist aber nicht nur ausgerichtet auf das Jenseits! - Durch unser Feststehen im Glauben und durch unsere christliche Gesinnung sollen wir auch mehr beitragen zum Heil in dieser Welt.

Amen.

 

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