Rassestandards des Chihuahua:
CHIHUAHUA - Chihuahueño - FCI - Standard Nr. 218 /20-10-2004 / D
Übersetzung:
Dr.J.-M.Paschoud und Frau Ruth Binder-Gresly. Die Übersetzung der
Änderungen wurden in Zusammenarbeit mit der F.C.A. (Argentinien)
vorgenommen. - Datum der Publikation des gültigen Originals:
24-03-2004 |
URSPRUNG: Mexico. |
VERWENDUNG: Gesellschaftshund. |
KLASSIFIKATION:
FCI: Gruppe 9
Gesellschafts- und Begleithunde;
Sektion 6 Chihuahueño;
Ohne Arbeitsprüfung; |
KURZER
GESCHICHTLICHER ABRISS:
Der Chihuahua gilt als der kleinste Rassehund der Welt und trägt den Namen
der größten Provinz der Republik Mexiko (Chihuahua). Man nimmt an, dass
diese Hunde dort früher in Freiheit lebten und zur Zeit der Zivilisation
der Tolteken von den Eingeborenen eingefangen und domestiziert wurden.
Darstellungen eines Zwerghundes, der "Techichi" hieb und in Tula lebte,
wurden dort für Verzierungen der Stadtarchitektur verwendet; diese kleinen
Statuen sehen dem heutigen Chihuahua sehr ähnlich. |
ALLGEMEINES
ERSCHEINUNGSBILD:
Dieser Hund hat eine kompakte Körperform. Von ganz wesentlicher Bedeutung
ist die Tatsache, dass sein Schädel die Form eines Apfels hat und dass er
seine mäßig lange Rute hoch erhoben trägt; entweder ist sie gebogen oder
halbkreisförmig gerundet, mit gegen die Lendengegend gerichteter Spitze. |
WICHTIGE
PROPORTIONEN:
Die Körperlänge ist etwas größer als die Widerristhöhe; gewünscht wird
jedoch ein fast quadratischer Körper, speziell bei den Rüden. Bei den
Hündinnen ist wegen der Trächtigkeit ein etwas längerer Körper zulässig.
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VERHALTEN / CHARAKTER: Flink, aufmerksam, lebhaft, sehr mutig. |
KOPF:
OBERKOPF:
Schädel: Schön gerundet Apfelkopf (ein charakteristisches Merkmal der
Rasse). Exemplare ohne Fontanelle sind vorzüglich, obwohl eine kleine
Fontanelle zugelassen ist.
Stoss: Sehr ausgeprägt, tief und breit, da die Stirne über den Ansatz des
Fangs gewölbt ist.
GESICHTSSCHÄDEL:
Nasenschwamm: Mäßig kurz, geringfügig aufgeworfen; jede Farbe ist
zulässig.
Fang: Kurz, von der
Seite gesehen gerade, am Ansatz breit, sich gegen die Spitze hin
verjüngend.
Lefzen: Trocken und gut
anliegend.
Wangen: Wenig entwickelt
und sehr trocken.
Kiefer/Zähne:
Scherengebiss oder Zangengebiss. Vorbiss und Rückbiss sowie jede andere
Stellungsanomalie der Ober- oder Unterkiefer sind streng zu bestrafen.
Augen: Grob und von
rundlicher Form, sehr ausdrucksvoll, nicht hervor quellend, vollkommen
dunkel gefärbt. Helle Augen sind zulässig, aber nicht erwünscht.
Ohren: Grob,
aufgerichtet, entfaltet und ausführlich geöffnet; breit an ihrem Ansatz,
sich gegen die leicht abgerundete Spitze allmählich verjüngend. In der
Ruhestellung sind sie seitlich in einem Winkel von 45° geneigt. |
HALS:
Obere Linie : Leicht gewölbt.
Länge: Mittellang.
Form : Dicker bei den Rüden als bei den Hündinnen.
Haut : Ohne Wamme; bei der langhaarigen Varietät ist das vorhanden Sein
einer Halskrause mit längerem Haar höchst erwünscht. |
KÖRPER:
Kompakt und gut gebaut.
Obere Profillinie : Gerade.
Widerrist: Wenig ausgeprägt.
Rücken: Kurz und fest.
Lenden: Stark muskulös.
Kruppe: Breit und stark, fast flach oder leicht geneigt.
Brust: Brustkorb breit und tief, Rippen gut gewölbt; von vorne gesehen
geräumig, aber nicht übertrieben; von der Seite gesehen, bis zu den
Ellenbogen reichend; nicht fassförmig.
Untere Profillinie und Bauch: Durch einen deutlich aufgezogenen Bauch
gebildet. Ein schlaffer Bauch ist zulässig, aber nicht erwünscht. |
RUTE:
Hoch angesetzt und von mäßiger Länge; am Ansatz breit, sich gegen die
Spitze zu allmählich verjüngend, flach aussehend. Die Tragart der Rute ist
ein wichtiges charakteristisches Merkmal der Rasse, bei Bewegung befindet
sie sich entweder hoch im Bogen erhoben getragen, oder halbkreisförmig
gerundet mit gegen die Lendengegend gerichteter Spitze, was dem Körper
Ausgewogenheit verleiht, niemals zwischen den Läufen oder unterhalb der
Oberlinie aufgerollt. Die Behaarung ist entsprechend der Haar-Varietät dem
Haarkleid des übrigen Körpers angepasst. Bei der langhaarigen Varietät
bildet das Haar Federn. In der Ruhestellung ist die Rute hängend und
bildet einen leichten Haken. |
GLIEDMASSEN:
VORDERHAND: Vorderläufe gerade und von guter Länge; von vorne gesehen
bilden sie mit dem Ellenbogen eine gerade Linie; von der Seite gesehen
stehen sie senkrecht.
Schultern : Trocken und wenig bemuskelt; die Winkelung zwischen
Schulterblatt und Oberarm ist angemessen.
Ellenbogen : Fest und
eng am Körper anliegend, was eine freie Bewegung der Vorderhand gewährt.
Vordermittelfuß : Leicht
schräg gestellt, kräftig und biegsam.
HINTERHAND : Gut
bemuskelt, mit langen Knochen, senkrecht und zu einander parallel, mit
guten Winkelungen am Hüftgelenk, am Knie und am Sprunggelenk, in
Übereinstimmung mit den Winkelungen der Vorderhand.
Hintermittelfuß : Kurz,
mit gut ausgebildeten Achillessehnen; von hinten betrachtet sind sie
gerade und senkrecht gestellt.
PFOTEN : Sehr klein und
oval, mit gut auseinander stehenden, aber nicht gespreizten Zehen (weder
Hasenpfoten noch Katzenpfoten); die Krallen sind besonders gut gewölbt und
mäßig lang; die Ballen sind gut entwickelt und sehr elastisch;
Afterkrallen müssen entfernt sein, außer in Ländern wo das Kupieren
gesetzlich verboten ist.
GANGWERK : Der Schritt
ist lang und elastisch, energisch und aktiv, mit gutem Vortritt der
Vorderhand und gutem Schub der Hinterhand. Von hinten gesehen sollen sich
die Hinterläufe zu einander fast parallel bewegen, so dass die Fußspuren
der Hinterpfoten genau in diejenigen der Vorderpfoten zu liegen kommen.
Mit zunehmender Geschwindigkeit zeigen die Gliedmassen die Tendenz, in
Richtung der zentralen Schwerpunktslinie zu konvergieren (single track).
Dabei bleibt der Bewegungsablauf frei und elastisch, ohne sichtbare
Anstrengung, der Kopf erhoben und der Rücken fest.
HAUT : Glatt und
elastisch auf der ganzen Körperoberfläche. |
HAARKLEID:
HAAR : In dieser Rasse existieren zwei Haar-Varietäten.
1a, Varietät Kurzhaar:
Das Haar ist kurz und am ganzen Körper gut anliegen; wenn Unterwolle
vorhanden ist, ist das Haar etwas länger; leichtes Haar an der Kehle und
am Bauch ist zulässig; das Haar ist etwas länger am Hals und an der Rute,
kurz im Gesicht und an den Ohren. Es ist glänzend und seine Beschaffenheit
ist weich. Haarlose Hunde werden nicht geduldet.
1b. Varietät Langhaar:
Das Haar soll fein und seidig sein, schlicht oder leicht gewellt; eine
nicht zu dichte Unterwolle ist erwünscht. Das Haar ist länger und bildet
Federn an den Ohren, am Hals, an der Hinterseite der vorderen und hinteren
Extremitäten, an den Pfoten und an der Rute. Hunde mit langem und
aufgebauschtem Haar wie ein Malteser werden nicht akzeptiert.
FARBE: Alle Farben in
allen möglichen Schattierungen und Kombinationen zulässig. |
GEWICHT: *
Bei dieser Rasse wird nur das Gewicht in Betracht gezogen, nicht die
Größe.
Gewicht: Ideal Gewicht zwischen 1,5 und 3 kg.
Trotzdem werden Hunde zwischen 500 g und 1,5 kg akzeptiert! Exemplare
über 3 Kg werden ausgeschlossen.* |
FEHLER:
Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muss als Fehler angesehen
werden, dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung
stehen sollte.
-
Fehlen einzelner Zähne.
-
Verdoppelung von Zähnen
(Zurückhaltung der Milchzähne).
-
Deformierte Kiefer.
-
Zugespitzte Ohren.
-
Kurzer Hals.
-
Langer Körper.
-
Aufgezogener Rücken oder
Senkrücken (Lordose oder Xyphose).
-
Abfallende Kruppe.
-
Schmale Brust, flacher
Rippenkorb.
-
Schlecht angesetzte, verdrehte
oder kurze Rute.
-
Kurze Gliedmassen.
-
Abstehende Ellenbogen.
-
Zu eng gestellte Hinterläufe.
SCHWERE FEHLER :
AUSSCHLIESSENDE FEHLER :
-
Aggressiv oder ängstlich.
-
"Hirschähnlicher" Typ (Hunde mit
einer untypischen Struktur oder ein sehr feiner Kopf, langer Hals, schlanker
Körper, lange Läufe).
-
Exemplare mit einer sehr offenen
Fontanelle.
-
Hängeohr oder kurzes Ohr.
-
Extrem langer Körper.
-
Fehlen der Rute.
-
Bei der Varietät Langhaar : Hunde
mit sehr langem, feinem und wie beim Malteser aufgebauschtem Haar.
-
Bei der Varietät Kurzhaar :
haarlose Stellen (Alopezien).
-
Gewicht über 3 kg.
N.B. : Rüden müssen zwei
offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig im
Hodensack befinden |
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*Anmerkung
unsererseits bezüglich "Gewicht des Hundes":
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